Die Grundzüge eines Waldläufers

Ein(e) Waldläufer(in) ist jemand, der sich besonders der Natur, den Wäldern verschrieben hat. Das Streben eines Waldläufers besteht darin, diese zu schützen und zu hüten, zu versuchen mit ihnen im Einklang zu leben. Er selbst und mit ihm gegebenenfalls auch seine Familie, lebt von den Wäldern und er wohnt in der Nähe eines Waldrandes oder auf einer Lichtung mitten in ihnen.

Er würde seine Heimstatt niemals in einer Stadt suchen, da ihm die Enge dort auf Dauer zu Wider wäre. Er wird sich auch in der Regel keine Hütte/Haus aus Stein erbauen sondern eine Wohnstatt aus den Materialien des Waldes. Er wird dazu, über einen längeren Zeitraum hinweg, Holz und Leder ansammeln und sich daraus seine Behausung bauen. Steine wird er nur dann in den Hausbau einbringen, wenn dies unvermeidlich ist.

Da er von den Wäldern lebt wird er zwar von den Bäumen Holz abschlagen, um Pfeile/Bolzen und Bögen/Armbrüste herzustellen, wird dies aber niemals in "Unmengen" betreiben. Er wird auch nicht wahllos sich sein Holz nehmen sondern gezielt aussuchen wo er Äste von den Bäumen abhacken kann. Er wird z.B. die Äste nehmen, die das Wachstum anderer Äste behindern, er wird noch verwertbares bereits abgestorbenes Holz nehmen, etc. Des weiteren wird er, wenn er einem Baum eine Wunde zufügt und diese vom Baum nicht selbst mit Harz verschlossen wird, diese mit Erde und Moos abdecken damit der Baum sich wieder erholen kann.
Er lebt in dem vollen Bewusstsein, dass die Wälder ihm alles bieten was er benötigt und das er deshalb auch alles tun muss um ihnen nicht zu Schaden.

Bei der Jagd auf Tiere wird er sich ähnlich verhalten. Es gibt Waldläufer, die die Jagd in der Regel ablehnen und es gibt welche, die die Jagd in einem kleinen Rahmen betreiben. Die, die jagen tun dies aber nur insoweit, wie sie sich Nahrung für sich und ihre Familie beschaffen müssen. Sie werden nie mehr als ein Tier erlegen, da das Fleisch des Tieres eine längere Zeit ausreichen wird. Wenn sie ein Tier erlegen nehmen sie auch das Fell des Tieres mit um es zu verarbeiten und lassen den Rest des Kadavers für die Wölfe liegen.

Ein Waldläufer achtet auch darauf, dass das Gleichgewicht der Natur gewahrt bleibt. Sollte eine Population in der Tierwelt Überhand nehmen und damit die Ausrottung anderer Tierarten bevorstehen, so wird er eingreifen und Jagd auf die Tiere machen, die den Bestand der Anderen gefährden. Ebenso wird er Jagd auf kranke Tiere machen damit diese von ihrem Leiden erlöst werden und nicht zusätzlich andere Tiere anstecken können.

In schlechten Zeiten wird er dafür sorgen, dass die Tiere des Waldes nicht verhungern müssen. Er wird sich darum bemühen Futterplätze einzurichten und diese immer mit dem jeweiligen Futter für die Tiere ausstatten.
Es würde ihm Schmerzen bereiten Tiere leiden zu sehen.

Ein Waldläufer duldet nicht, dass dem Walde Schaden zugefügt wird. Er wird versuchen Holzfäller, die unkontrolliert Bäume abholzen und fällen zu belehren und notfalls sie auch zu verjagen versuchen, ebenso wie er Jäger, die nur wegen der Jagd oder Fellen auf die Pirsch gehen, aus dem Wald vertreiben wird.

Ein Waldläufer sieht jedoch als höchstes Gut das Leben an. Aus diesem Grunde wird er nicht mit der Waffe in der Hand gegen diejenigen vorgehen, welche sich an den Wäldern in seinen Augen vergehen. Er wird alle Möglichkeiten ausschöpfen dies auf eine Art ohne Kampf zu regeln. Zur Waffe greift er in der Regel nur dann, wenn das Leben Anderer oder das Seine bedroht ist. Von sich aus wird er jedenfalls niemals einen Kampf beginnen.

Waldläufer lieben ihre Freiheit und lassen sich, außer von den Gesetzen der Natur, grundsätzlich von niemandem Vorschriften machen. Sie leben ihr eigenes Leben und mischen sich nicht in das Leben Anderer ein. Nur wenn man versucht ihre Freiheit einzuschränken, die Wälder "schändet", ihnen keinen Respekt entgegenbringt oder sich als Herrscher über die Wälder aufspielt dann werden sie ihre Zurückhaltung aufgeben und bereit sein sich dagegen zur Wehr zu setzen. Sie sehen die Wälder als ihre Heimat an und werden alles tun um diese zu verteidigen und zu schützen.

Waldläufer lehnen zum Teil auch Könige und Kaiser ab, wenn diese sich in ihren Augen, in unberechtigter Weise in die Belange der Wälder einmischen. Sie halten auch nicht viel von Etikette, da es ihnen ziemlich gleich ist wem sie gegenüberstehen. Sie lehnen Herrschaftsdenken ab und würden sich niemals zu einem einfachen Befehlsempfänger von jemandem machen lassen.

Es wird aber auch welche unter ihnen geben, die sich in die Dienste eines Herrschers stellen, weil sie darin einen Vorteil für ihre Wälder sehen. Sie werden versuchen Einfluss darauf zu nehmen, dass die Wälder besser geschützt werden. Ebenso verhält es sich mit Gilden. Auch hier werden sie versuchen Einfluss zu nehmen um Schutz für "ihre" Wälder zu erlangen.
Waldläufer, die eine Familie gründen, sind aufgeschlossener zu anderen Menschen als solche, die als Einzelgänger in den Wäldern unterwegs sind. Sie trifft man auch mal in den Städten an, da sie dort ein wenig Handel betreiben um ihrer Familie einige Annehmlichkeiten bieten zu können.

Kinder werden in aller Regel nach den Prinzipien des freien Lebens im Walde großgezogen. Man lässt ihnen viele Freiheiten, damit sie sich möglichst schnell an das manchmal etwas raue Leben im Walde gewöhnen.

Man erzählt sich von den Waldläufern, dass sie selten die "normalen" Wege benutzen, da sie ihre eigenen Wege und Pfade durch die Wälder hätten. Deshalb sieht man sie wohl auch nicht oft wenn man sich auf Reisen begibt und diese durch die Wälder führen.

Die bevorzugte Kleidung eines Waldläufers sind Stoffe in grüner und brauner Farbe. Als Rüstung tragen sie ausschließlich einfaches oder beschlagenes Leder. Sie werden niemals Rüstungsgegenstände aus Metall tragen, da diese sie behindern und ein geräuschloses Fortbewegen im Wald damit nicht möglich wäre.

Ihre bevorzugte Waffe ist der Bogen. Sie beherrschen ihn nach langen Übungen, von Kindheit an, fast nahezu perfekt. Sie schnitzen sich ihre Bögen und Pfeile selbst, da sie in die Arbeit Anderer auf diesem Gebiet kein rechtes Vertrauen haben.

Eine Armbrust würde ein Waldläufer nicht in die Hand nehmen, da ihm diese Waffe zu behäbig und viel zu klobig ist. Er legt mehr Wert auf eine schnelle Schussfolge als auf die Durchschlagskraft von Bolzen. Im Wald ist es erforderlich in schneller Folge seine Pfeile abzuschießen, da ein Gegner oder ein Tier schnell hinter einem Gestrüpp oder einem Baum verschwinden kann.

Der Kampf mit dem Bogen kommt ihm auch mehr entgegen, da er die Wälder abseits der bequemen Wege zu Fuß durchquert, also wenig reitet. Etliche Waldläufer besitzen von daher eine schmale, drahtige Statur, da sie ständig in Bewegung sind und nicht zu denen gehören, die Wert auf viel Kraft legen. Für sie ist es überlebensnotwendig schnell zu reagieren und sich flink zu bewegen. Ein Waldläufer ist nicht der "Kraftmensch", der benötigt wird um eine Armbrust oder eine Schlagwaffe schnell und sicher führen zu können.

Sollte ein Waldläufer bewusst in einen Nahkampf gehen so bevorzugt er immer eine leichtere Waffe. Auf Grund seiner Beweglichkeit kommt er mit einer leichten Waffe besser zurecht als mit einer Waffe, bei der die Hiebe mit voller Kraft ausgeteilt werden müssen.Sollte ein Waldläufer in Nahkämpfe verwickelt werden so wird er zum Kryss, Speer oder zu einem leichteren Schwert greifen. Im Nahkampf wird er bei Benutzung eines Kryss oder Schwertes noch zusätzlich einen Schild zu seinem Schutz tragen. Da er dies bei seinen Wegen durch den Wald auf seinen Rücken gebunden hat wird er ein hölzernes Schild bevorzugen, da metallene Schilde zu schwer und auch zu unhandlich für ihn sind.

Es gibt welche, die sich auf ihren Streifzügen durch die Wälder auch eines Stockes bedienen, welcher ihnen als Wanderstab dient und mit welchem sie auch meisterhaft umgehen können.